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Wie wird Go online gespielt? Was ist anders?
Online Go Spielen ist im Prinzip wie zu Hause gegen ein Computerprogramm zu spielen: nachdenken, klicken (aber nicht daneben) und zum Schluß passen. Aber am anderen Ende der Leitung sitzt ebenfalls ein Mensch. Also nicht einfach das Programm wegklicken, wenn die Partie schlecht steht oder die Pflicht ruft! Statt dessen wird die Partie ordentlich aufgegeben oder in Absprache mit dem Gegner vertagt.
Ablauf einer Partie über einen Server
Nachdem du erfolgreich einen Gegner für eine Partie geworben hast, öffnet sich dir das Partiefenster. Wir nehmen an, daß du auf die Einstellungen für die Bedenkzeit und auch auf ein angemessenes Handicap für dich oder deinen Gegner geachtet hast.
Natürlich gehört zum Beginn der Partie eine Begrüßung; Eilige begnügen sich mit 'hi', nicht ganz so Eilige schicken noch ein 'gg' rüber. Die freundlicheren Spieler grüßen ganz normal: 'Guten Morgen' oder so und wünschen eine 'Schöne Partie' - aber dann geht es auch meist gleich zur Sache. Jetzt sei vorsichtig mit dem Mauszeiger, denn zu leicht wird durch unvorsichtiges Klicken (auch mit der rechten Maustaste, 'Klicko') ein Stein an eine völlig doofe Stelle gelegt. Während der Partie kann mit dem Gegner eine Unterhaltung geführt werden (flinke Tastenfinger), was aber der Konzentration nicht förderlich ist. Wenn du feststellst, daß du gerade einen ziemlichen Patzer gelegt hast ("Selbstatari auf 8 Steine - und das mit Nachhand"): akzeptiere, daß du nicht jeden Tag Weltklasse spielen kannst. Zwar haben alle Programme für Online-Go einen Knopf, mit dem der Gegner um Zugrücknahme gebeten werden kann, aber das wird meist nur unter Freunden gewährt.
Wenn die Partie schlecht läuft oder dein Gegner dich überfordert (oder völlig unterfordert), dann
bitte NICHT das Partiefenster einfach wegklicken,
sondern gib die Partie mit dem Aufgeben-Knopf auf. Die Partie kann dann z.B. mit angepaßter Vorgabe wiederholt werden.
Ohne daß einer der Spieler aufgibt oder ihm die Zeit ausgeht, wird die Partie beendet, indem beide Spieler passen. Dann werden für den Server die toten Steine markiert (das Programm zeigt automatisch, welche Bereiche es als Gebiet erkennt). Wenn ihr beide auf "Fertig" geklickt habt, zeigt euch der Server das amtliche Ergebnis an. Jetzt nur noch das Danke an den Gegner (Geizige begnügen sich mit thx), und du kannst dich auf die nächste Partie stürzen.
Weiteres in Stichworten
- Die Spielstärken auf einem Go-Server sind an den Kyu- und Dan-Graden zu erkennen:
KGS fängt mit 30 kyu (30k) an, 1 Kyu ist schon ziemlich stark. Dann kommen die Meister: 1 Dan (1d) bis 9 Dan und daran schließen sich die Spieler mit einer Profilizenz an: also z.B. '4p'.
- 9 Steine Vorgabe ist normalerweise das Maximum, eine 9x9-Partie wird selten mit mehr als 5 Steinen Vorgabe gespielt
- Der Zeitbedarf für eine Partie: 10-20 Minuten für 9x9, 20-40 Min. für 13x13 und 30-60 Min. (und länger) für 19x19. Wenn die Bedenkzeit verbraucht ist, gibt es manchmal noch ein wenig Zeit extra (" Byoyomi"): 20-30 Sekunden pro Stein oder 20-10 Steine in 5 Minuten (entspricht 15-30 Sekunden pro Stein, dafür eigene Zeiteinteilung).
- Vorsicht mit nervösen Fingern! Besser ist, nach jedem Zug den Mauszeiger ins Textfeld zu schieben.
- Teil dir deine Zeit ein! Was nützt eine saubere Partie, die durch Zeitnot im Endspiel verpatzt wird?
- Wenn die Zeit knapp ist (Partie mit Zeitbegrenzung), gibt es eine optische und akustische Warnung (was natürlich auch eingestellt sein muß).
- Eine unterbrochene Partie (z.B. Netzwerkproblem, Bedienungsfehler) kann umstandslos fortgesetzt werden.
- Kommentare von Zuschauern sind erst nach der Partie zu sehen.
- Wenn der Server das 'amtliche' Ergebnis anzeigt, gibt es kein Zurück mehr!
- Wenn das Ergebnis feststeht, kann die Partie analysiert werden: im Optionen-Menü "Spiel besprechen" wählen (mit allen Zuschauern der Partie).
Vorteile des online Spielens:
- Es ist meist preisgünstiger als im Café oder in der Kneipe (besonders für Schüler, Studenten und andere Erwerbslose sehr wichtig - dafür sind die sozialen Kontakte in einem lokalen Club besser).
- Es sind immer Gegner in der eigenen Spielstärke zu finden: vom 'blutigen' Anfänger bis zum erfahrenen Turnierkämpfer der Großmeisterklasse sind ständig alle Spielstärken vertreten (die dann meist im 'English Game Room').
- Man kann auch zwischendurch eine Partie spielen.
- Du bist nicht abgelenkt durch einen Gegner, dessen Hand ständig in den Steinen wühlt oder 3- bis 5-Mal kurz vorm Setzen des Steins zurückzuckt.
- Du kannst nicht vergessen, nach deinem Zug die Uhr zu 'drücken'.
- Kein fallengelassener Stein wird das Partiebild zerstören (naja, ein 'Klicko' kann auch einiges verwüsten).
- Es sitzen keine Zuschauer am Tisch, die bei jedem dritten deiner Steine mit dem Kopf schütteln.
- Die Steine riechen nicht so käsig.
- Es gibt keine Fragen mehr, wer denn dran sei.
- Die Steine müssen nicht mehr nach jedem Satz zurechtgerückt werden.
- Nach der Partie erübrigt sich das umständliche Auszählen.
- Du wirst nicht mehr so oft in die Kaffeetasse fassen (oder in den Aschenbecher).
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